carpe diem – Nutze den Tag!
Das Fach „Latein“ wird am Hannah-Arendt-Gymnasium ab der Klasse 7 unterrichtet. Wir arbeiten mit dem neuen Unterrichtswerk „CURSUS“, welches einen großen Fundus an Material, Übungen und Grammatikübersichten zur selbstständigen Arbeit und Selbstkontrolle bietet. Zur Vertiefung und gezielten Förderung der lateinischen Fähigkeiten bieten wir Lernzeiten sowie Vertiefungskurse an. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, an Sprachwettbewerben (z. B. Certamen Carolinum) teilzunehmen.
non scholae, sed vitae discimus – Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.
In der Lehrbuchphase (Klasse 7 bis Klasse 9) beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Spracherwerb und dem Alltag im alten Rom. Ab der Klasse 10 werden lateinische Originaltexte gelesen, die mehr als 2000 Jahre alt sind. Bei dieser literarischen Bildung lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige antike Persönlichkeiten (z. B. Caesar und Cicero) sowie spannende und literarisch bedeutende Geschichten kennen (z. B. mythische Helden und lateinische Gedichte), die mit ihren Inhalten und Aussagen auch in unserer Zeit und für unsere Gegenwart von erstaunlicher Aktualität und Bedeutung sind. Am Ende der zweijährigen Lektürephase (Klasse 11) erwerben die Schülerinnen und Schüler bei entsprechendem Erfolg das Latinum.
in dubio pro reo – Im Zweifel für den Angeklagten.
Latein ist die Basissprache Europas. Von ihr stammen etwa 50% der englischen Wörter und mehr als 2/3 des französischen, italienischen und spanischen Wortschatzes. Weil sich deswegen reflexive Vergleiche der Sprachen in besonderer Weise anbieten, gilt Latein als Brückensprache zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt unserer Schülerinnen und Schüler begreifen wir daher als Bereicherung für den Unterricht. Ausgehend von unterschiedlichen Muttersprachen (z. B. mehrsprachige Vokabellisten) verknüpfen wir durch einen analytisch-vergleichenden Zugang die Strukturen sowie den Wortschatz diverser Sprachen. Auf diese Weise werden den Schülerinnen und Schülern die deutschen Grammatikstrukturen stärker bewusst und transparent. Da die Lernenden im Lateinunterricht von einem gleichen sprachlichen Niveau ausgehen (niemand hat muttersprachliche Vorkenntnisse) und keine Barrieren der Aussprache bestehen (Latein wird so gesprochen, wie man es schreibt), besitzt die lateinische Sprache eine gewisse Neutralität und kann als das nächste Fremde gesehen werden, das wir gemeinsam entdecken. Durch die lateinische Wortschatzarbeit bahnen wir eine Erweiterung der deutschen Bildungssprache an, da diese zum Großteil lateinischen Ursprungs ist. Zugleich liefert der Lateinunterricht mithilfe des Nachdenkens über Sprache und das Verdeutlichen von Bedeutungsnuancen Einblicke in das Bedeutungsspektrum von Wörtern sowie in den historischen Kontext von Wortbedeutungen.
exspecto patronum – Ich erwarte einen Schutzherrn!
Im Lateinunterricht nutzen wir digitale Medien, um die Präsentation und Arbeit am lateinischen Text sinnvoll zu unterstützen. Hier können die Schülerinnen und Schüler Texte kreativ umsetzen (z. B. durch Hörspiele, kleine Filme oder Bilder). Ferner ermöglichen wir im Bereich der Wortschatzarbeit ein eigenständiges Lernen mit digitalen Lernprogrammen. Darüber hinaus fördern wir die sinnvolle Auswahl von Informationsquellen sowie einen kritischen Umgang mit digitalen Informationen, indem Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht selbstständig Themen recherchieren, erarbeiteten und präsentieren.
cogito ergo sum – Ich denke, also bin ich.
Latein bietet als Grundlagenfach der europäischen Kultur und Wissenschaft im Sinne der historisch-politische Bildung vielfältige Ansätze für historische Kommunikation. Dabei begegnen die Schülerinnen und Schüler der europäischen Vergangenheit. Hier vollziehen wir einen interkulturellen Transfer, indem die Schülerinnen und Schüler in eine fremde Kultur eintauchen, andere Werthaltungen und Denkmodelle kennenlernen und auf dieser Grundlage die eigene Position kritisch reflektieren. Exemplarisch hierfür ist die sprachlich-stilistische Analyse einer politischen Rede (z. B. von Cicero), wodurch die Schülerinnen und Schüler die sprachlichen Mechanismen der rhetorischen Beeinflussung erkennen und zu kritischem und zukunftsfähigen Denken befähigt werden.