Im Unterschied zur Sekundarstufe I findet der Unterricht in der Oberstufe (Sekundarstufe II) nicht mehr im Klassenverband sondern in Jahrgangsstufen statt. Bleibt der Klassenverband in der Sekundarstufe I weitestgehend konstant, ist der Unterricht – der am Hannah-Arendt-Gymnasium-Krefeld in Doppelstunden organisiert ist – durch ständig neue Lerngruppen und durch eigene Fächerwahlen gekennzeichnet. Dies ist eine besondere Herausforderung, bietet aber auch besondere Gestaltungsmöglichkeiten. Individuelle Schwerpunktsetzungen sind damit möglich. Dies wird im zweiten Jahr der Oberstufe durch die Wahl von zwei Leistungskursen noch verstärkt.

Ein erfahrenes Team von Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern begleitet die Schülerinnen und Schülern in den einzelnen Phasen der Oberstufe und bietet vielfältige Hilfestellungen beim „Bildungsgang“ durch die einzelnen Jahrgangsstufen bis zum Abitur. Gleichzeitiges Ziel ist es, die SchülerInnen zu verantwortlich und solidarisch handelnden Persönlichkeiten anzuleiten.
Wie ist der Ablauf?

Die gymnasiale Oberstufe dauert drei Jahre und gliedert sich in die Einführungs- und Qualifikationsphase. In der Einführungsphase (EP) werden die Schülerinnen und Schüler mit den inhaltlichen und methodischen Anforderungen der gymnasialen Oberstufe vertraut gemacht. Die Qualifikationsphase (Q1 und Q2) baut darauf auf und bereitet systematisch auf die Abiturprüfung vor. Die Leistungen der Qualifikationsphase gehen in die Abiturnote ein. Die Abiturprüfung findet am Ende des zweiten Jahres der Qualifikationsphase (Q2) statt. Mit dem Bestehen der Abiturprüfung wird die Allgemeine Hochschulreife erworben. Sie befähigt zum Studium an einer Hochschule und öffnet zugleich den Weg in eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule.
Welche Abschlüsse sind erreichbar?
Allgemeine Hochschulreife
Mit dem Bestehen der Abiturprüfung wird die Allgemeine Hochschulreife erworben. Sie berechtigt zum Studium an einer Hochschule und öffnet zugleich den Weg in eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule.
Schulischer Teil der Fachhochschulreife
Schülerinnen und Schüler, die die gymnasiale Oberstufe vor dem Abitur verlassen, können bei entsprechenden Leistungen den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben. Dies ist frühestens am Ende des ersten Jahres der Qualifikationsphase möglich. Der schulische Teil der Fachhochschulreife wird gemäß der „Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung“ von den Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Sachsen gegenseitig anerkannt. Die (volle) Fachhochschulreife wird zuerkannt, wenn zusätzlich zum schulischen Teil der Fachhochschulreife eine Berufsausbildung nach Bundes- oder Landesrecht beziehungsweise ein einjähriges gelenktes Praktikum nachgewiesen wird. Auch diese wird von den Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Sachsen gegenseitig anerkannt.
Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife)
Schülerinnen und Schüler des achtjährigen gymnasialen Bildungsgangs (G8) erwerben in der Regel den Mittleren Schulabschluss mit der Versetzung in die Qualifikationsphase.
Hauptschulabschluss nach Klasse 10
Wie ist der Unterricht organisiert?
Die Fächer der gymnasialen Oberstufe werden in der Einführungsphase in Grundkursen und ab der Qualifikationsphase in Grund- und Leistungskursen unterrichtet. Grundkurse werden dreistündig, in den neu einsetzenden Fremdsprachen (am Hannah-Arendt-Gymnasium: Spanisch) ab der Einführungsphase vierstündig unterrichtet. In der Qualifikationsphase werden zwei Fächer als Leist-ungskurse gewählt. Sie werden fünfstündig unterrichtet. Grund- und Leistungskurse unterscheiden sich im Umfang der Themen, in der Intensität ihrer Behandlung und im Grad der methodisch-wissenschaftlichen Erarbeitung. Vertiefungsfächer und Projektkurse werden jeweils zweistündig unterrichtet.
In dreistündigen Zusatzkursen können Pflichtbelegungen in Geschichte und Sozialwissenschaften abgedeckt werden. Wie die Projektkurse gehören sie zu den wenigen Kursen, die später noch hinzu gewählt werden können. In der Regel müssen Kurse in der Einführungsphase beginnen, damit sie später fortgesetzt werden können.
Welche Fächer werden angeboten?
Die Unterrichtsfächer in der gymnasialen Oberstufe sind folgenden drei Aufgabenfeldern zugeordnet:
1. Das sprachlich-literarisch-künstlerische Aufgabenfeld
Dazu gehören am Hannah-Arendt-Gymnasium(HAG): Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch (ab Klasse 8), Spanisch (ab Klasse 10), Lateinisch, Musik, Kunst
2.Das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld
Dieses Aufgabenfeld bilden am HAG die Fächer: Erdkunde, Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften.
3.Das mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Aufgabenfeld
Zu diesem Aufgabenfeld gehören am HAG die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Informatik.
Die Fächer Religionslehre und Sport gehören keinem Aufgabenfeld an.
Zur Sicherung einer gemeinsamen Grundbildung muss in allen individuellen Schullaufbahnen der Schülerinnen und Schüler jedes Aufgabenfeld durchgängig bis zur Abiturprüfung repräsentiert sein. In der Qualifikationsphase werden zwei Leistungskurse belegt. Folgende Leistungskurse werden am Hannah-Arendt-Gymnasium angeboten:
Deutsch, Englisch, Erdkunde, Geschichte, Philosophie, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik
Welche Kurse werden zusätzlich angeboten?
Am Hannah-Arendt-Gymnasium werden Vertiefungsfächer und Projektkurse angeboten, die das Fächer- und Kursspektrum erweitern.
Vertiefungsfächer können in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen angeboten werden und dienen der begleitenden Förderung von Kompetenzen. Sie werden zweistündig unterrichtet und können im halbjährigen Wechsel belegt werden. Vertiefungskurse bieten insbesondere für Quereinsteiger aus Realschulen eine gute Möglichkeit, sich in die gymnasiale Oberstufe zu integrieren zumal sie nicht benotet werden.
Projektkurse werden im zweiten Jahr der Qualifikationsphase zur freien Wahl angeboten und als zweistündige Jahreskurse unterrichtet. Sie sind in ihrem fachlichen Schwerpunkt an die in der Qualifikationsphase unterrichteten Fächer (Referenzfächer) angebunden, bieten aber Spielraum für die inhaltliche Ausgestaltung sowie für fachübergreifendes Arbeiten. Da Projektkurse über zwei Halbjahre stattfinden, geht deren Abschlussnote in doppelter Wertung in die Abiturnote ein.