Religionslehre wird am Hannah-Arendt-Gymnasium in allen Jahrgangsstufen, also von Klasse 5 bis Klasse 13, unterrichtet. Dabei arbeiten wir im Evangelischen Religionsunterricht in allen Jahrgangsstufen mit dem Lehrwerk „Moment mal!“ von Klett und in der Sekundarstufe II zusätzlich mit dem „Religionsbuch Oberstufe“ von Cornelsen. Im Katholischen Religionsunterricht werden u.a. die Materialien aus der Reihe „Zeit der Freude“, „Zeichen der Hoffnung“ und „Wege des Glaubens“ vom Patmos Verlag verwendet. Religion wird zurzeit in den meisten Jahrgangsstufen als „konfessioneller Unterricht in ökumenischer Verbundenheit“ unterrichtet. In absehbarer Zukunft wird er voraussichtlich nach dem Modell des „konfessionell-kooperativen Religionsunterricht“ gestaltet.
„INDIVIDUALITÄT – VIELFALT – SOLIDARITÄT entdecken, leben stärken!“ In ganz besonderer Weise weiß sich der Religionsunterricht am Hannah-Arendt-Gymnasium der Umsetzung des Leitmottos unserer Schule verpflichtet. Jede und jeden Einzelnen in ihrer/seiner unveräußerlichen Würde zu achten und Menschen unterschiedlicher kultureller, religiöser und sozialer Hintergründe zu einer Gemeinschaft zu formen, in der wir einander unterstützen und voneinander profitieren, ist Leitperspektive unseres Religionsunterrichts. Ein weiteres Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu einer verantworteten Entscheidung in Glaubensfragen zu befähigen. Darüber hinaus geht es – insbesondere für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II – auch um den Erwerb wissenschaftspropädeutischer Kompetenzen.
Im Mittelpunkt des Religionsunterrichts stehen zentrale Fragen des Menschseins, die Frage nach der eigenen Identität, nach einer umfassenden Sinn- und Zielperspektive des Lebens sowie die Frage nach Verantwortung des Menschen in der Welt. Die Antworten, die der christliche Glaube – vermittelt durch die biblischen Schriften sowie die theologische Tradition – auf diese Fragen gibt, werden reflektiert und vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen und Probleme sowie im Dialog mit anderen religiösen oder weltanschaulichen Konzepten kritisch bewertet.
In unserer konkreten Schulsituation kommt dabei dem Dialog mit dem Islam und dem Judentum große Bedeutung zu. Miteinander zu reden und voneinander zu lernen, einander zu achten und nicht nur zu tolerieren, mit diesen Schlagworten ist unsere Haltung im interkonfessionellen und interreligiösen Gespräch auf den Punkt gebracht.
Die gemeinsam gestalteten ökumenischen Gottesdienste leisten ebenso wie Exkursionen und Besinnungstage sowie Veranstaltungen zur Förderung des interreligiösen Dialogs einen Beitrag zu einer ganzheitlichen religiösen Bildung. Der Religionsunterricht unterstützt vor allem die Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Identitätsfindung und ‑entwicklung, zur kulturellen und interkulturellen Bildung und zur Werteerziehung. Er weckt die Bereitschaft zu sozialem Handeln und zielt ab auf die Entwicklung einer durch die biblisch-christliche Tradition und Hoffnung motivierten bejahenden Lebenshaltung.
Die auf der Grundlage eines sprachsensiblen Fachunterrichts gestaltete Auseinandersetzung mit Texten der biblischen und theologischen Tradition schult auch die bewusste Wahrnehmung von und den differenzierten Umgang mit (religiöser) Sprache. Textsorten und ‑gattungen werden unterschieden, auf ihre Intention, Wirkung und ihren „Sitz im Leben“ hin untersucht und können so vertieft verstanden und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung fruchtbar gemacht werden. Unsere Schülerinnen und Schüler werden zu einer sensiblen und differenzierten Kommunikation über zentrale Fragen des Menschseins befähigt.
Der Religionsunterricht am Hannah-Arendt-Gymnasium leistet auch einen Beitrag zu einem kompetenten Umgang mit analogen und digitalen Medien. Durch Recherche, Analyse und Vergleich unterschiedlicher Materialien fördern wir nicht nur den Umgang mit Hardware und Lernprogrammen, sondern auch den kritischen Umgang mit und die differenzierte Auswahl von Medien.
In besonderer Weise weiß sich der Religionsunterricht am Hannah-Arendt-Gymnasium der Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung verpflichtet. Die Wahrnehmung der ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit und ein engagiertes Handeln im Sinne des konziliaren Prozesses für „Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung“ sind zentrale Aspekte unserer religionsdidaktischen Arbeit.